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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 170

1836 - Eisleben : Reichardt
170 Íij. Osteuropa. Preußen nebst Posen. Diese Länder gränzen im Norden an die Ostsee; im Nordosten an Rußland; im Osten an Bolen, im Süden an Polen und Schlesien, und im Westen an Brandenburg und Pommern. Die Größe beträgt we- nig über 1700 Qmeilen. Die Oberfläche bildet eine weite Ebene, die bloß von niedrigen Hügelketten und geringen Anhöhen hier und da unterbrochen wird. Der Boden theilt sich in Höhe mir vorherrschendem Sand, und in Niederung tnit einem fetten schweren Boden von großer Fruchtbar- keit, wohin besonders die Niederungen oder Marschlän- der längs der Weichsel und ihrer Arme und längs der Memel gehören, die aber den Ueberschwemmungen die, ser Gewässer sehr ausgesetzt sind und daher durch kost- bare Deiche dagegen geschützt werden müssen. Demohn-- geachtet ereignen sich zuweilen Durchbrüche der Dämme und Ueberschwemmungen dieser fruchtbarsten Striche, wie dies noch kürzlich im Jahre 1829 geschehen ist, wo die Fluthen furchtbarer als je waren. Die Haupt- abdachung geht gegen Norden nach der Ostsee. Sämmtliche Flü sse gehören zum Gebiete der Ost- see, welche die Nordseite Preußens bespült, und da- selbst das Putziger oder Pautzker Wyk, einen Meerbusen, bildet, vor welchem sich die schmale Halb- insel Hela hinzieht. Mit der Ostsee stehen auch in Verbindung zwei große Binnen- oder Strandseen, wo- von das Kurische Haff 16 Meilen lang ist, durch die Kurische Nehrung, eine lange schmale Landzunge, vom Meere getrennt wird und durch die Meerenge, Tief, mit demselben Verbindung hat — und das frische Haff 13 Meilen lang ist, indem es durch die frische Nehrung, eine gleichfalls lange schmale Landzunge von der Ostsee geschieden und durch die Meer- enge, Gatt, mit derselben verbunden wird. Der Hauptfluß ist die Weichsel, welche aus dem König- reiche Polen hieher gelangt, daselbst vorzüglich die Dre- wenz und Braa oder Brahe aufnimmt, und sich vor ihrem Ausflusse in mehrere Arme theilt, von wel- chen die östlichen Arme, nämlich die Rogat und die neue Weichsel m das frische Haff und der westliche

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 173

1836 - Eisleben : Reichardt
173 Preußen nebst Posen. Inf er, welche von da an den schiffbarm Pregel machen. — Tilsit, gut gebaute gewerbsame Stadt, nördlich von Inster- burg, an der Memel, ist durch den Frieden bekannt, der hier 1807 zwischen Frankreich auf der einen und Preußen und Ruß- land auf der andern-.Seite geschlossen wurde, und hat über 1t,000 Einwohner. Westlich von dieser Stadt fangt die äußerst fruchtbare Tilsiter Niederung an. 1») in Wcstpreußcn: aa) im Regierungsbezirke Danzig, welcher den nördlichen Theil dieser Provinz begreift: Danzig, Hauptstadt und starke Festung, südwestlich von Pillau, an dem westlichen Arme der Weichsel, 1 Meile von der Ostsee, mit vie- len Fabriken, 5000 Hausern und 61,000 Einwohnern, welche einen wichtigen Seehandcl treiben- Am Ausflusse dieses Armes der Weichsel liegt Neul^Hrwasser, Flecken und Hafen der Stadt, zu dessen Vertheidigung die Festung Mündel oder Weichselmünde dienet. — Oliva, berühmtes, jetzt aufge- hobenes Keofter und Flecken, nordwestlich von Danzig, mit einer schönen Kirche. — Elbing, Stadt, in einer sehr fruchtbaren Gegend, südöstlich von "Danzig, an der schiffbaren Elbing, wel- che durch einen Kanal mit der Nogat verbunden ist, liegt unweit des frischen Haffs, treibt ansehnlichen Seehandcl, und hat 20,000 Ein- wohner. — Ma.ri.xlb urg, Stadt, südwestlich von Elbing, in einer fl sehr fruchtbaren Gegend, an der Nogat/ mit dem sehenswerthen groß- (**-**• js. ßen Schlosse der vormaligen Hochmeister des Deutschen Ordens. C? bb) im Regierungsbezirke Marienwerder, welcher den südlichen Theil von Westvreußen begreift: Marienwerder, wohlgebaute Hauptstadt, südlich von Marienburg, Vi Meile von der Weichsel, treibt starken Obstbau, und hat 5000 Einwohne»___ Grau^enz, Stadt und starke Festung, südwestlich von Marien- werde», liegt am rechten Ufer der Weichsel. — Kulm, Stadt, südwestlich von Graudenz, liegt unweit der Weichsel. — Thorn^ gewerbsame Stadt und Festung, südöstlich von Kulm, an der Weichsel, mit bedeutendem Handel, ist der Geburtsort des be- rühmten Astronomen Kopernikus, und hat 12,000 Einwohner. /Jf73rd: c) in der Provinz Posen und zwar aa) im Regierungs- bezirke Posen, welcher den südwestlichen Theil der Provinz be- greift: Posen, befestigte Hauptstadt der Provinz, südwestlich von Lhorn, an der Warthe, hat viele ansehnliche Gebäude, mehrere Fabriken, einen beträchtlichen Handel und 33,000 Einwohner.— Meseritz, Fabrikstadt, nördlich von Züllichau, unweit der Bran- denburgischen Gränze, an der Obra, einem Nebenflüsse der Warthe.— Fraustadt, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Glogau, unweit der Schlesischen Gränze, mit Fabriken. — Lissa, eine der vor- züglichsten Fabrikstädte Posens, nordöstlich von Fraustadt, unweit der Schlesischen Gränze, treibt einen lebhaften Handel. — Ra - wicz (spr Rawitsch), gut gebaute und gewerbsame Stadt, nord- östlich von Lissa, liegt unweit der Schlesischen Gränze, und treibt einen lebhaften Handel. — Krotoszyn (sp. Krotoschin), gc- wcrbsame Stadt, südöstlich von Rawicz, liegt unweit der Schle- sischen Gränze. — Kempen, gewerbsame Stadt, südöstlich von Krotoszyn, und nahe an der Schlesischen Gränze. U.

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 135

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Mecklenburg. 135 Lauenburg, kleine Stadt, südlich von Lübeck, an der Elbe, treibt Schifffahrt, indem hier die auf der Elbe ankommenden Waaren, vermittelst eines sich daselbst mündenden und mit der Trave in Verbindung stehenden Kanales, nach Lübeck gebracht werden. 30. Die Großherzoglhümer Mecklenburg. Sie sind 260 (280) Qmeilen groß und liegen längs der Ostsee, welche sie auf der Nordseite bespület, und gränzen gegen Osten an das Preußische, gegen Süden an das Preußische und Hannöverische Gebiet; und ge- gen Westen an das Herzogthum Lauenburg und das Ge- bier der freien Stadt Lübeck. Sie gehören zu den Flach- ländern des nördlichen Deutschlands und bestehen aus Ebenen, die nur von einigen Hügelreihen unterbrochen werden. Die Elbe berührt die südwestlichste Seite die- ser Länder auf einer kurzen Strecke, und nimmt hier die El de auf, einen Abfluß mehrerer Seen. Nach der Elbe ist die Warnow der wichtigste Fluß, welche hier entspringt und in die Ostsee geht. Die Havel, einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Elbe, hat hier ihren Ursprung. Unter der großen Menge von Landseen sind der Müritz- und der Schweriner See die größten. Von dem Ratze bürg er-See gedört nur die Ostseite hieher. Die Produkte dieser im Ganzen sehr fruchtba- ren und gut angebauten Länder sind vorzüglich: Ge- treide zur Ausfuhr, Tabak, Obst, Waldungen, Vieh (besonders gute Pferde und Rindvieh; auch die Schaf-, Schweine und Gänsezucht sind bedeutend), viele Fische, Salz und Torf. Die Fabriken sind von keiner Bedeu- tung, da die Einwohner, deren Zahl 650,000 beträgt, und die größtenkbeils Lutheraner sind, sich mehr mit der Landwirlhschaft. Fischerei, Handel und Schifffahrt, als mit dem Kunstfleiß beschäftigen. Zn wissenschaftli- cher Bildung stehen die Mecklenburger gegen andere Deutsche nicht zurück. Landesherren sind zwei Groß- Herzoge, von Mecklenburg Schwerin und von Mecklenburg - Srrelitz, von welchen der erstere den bei weitem größer» Theil besitzt. a) in dcm Antheile des Großherzogs von Meck- lenburg-Schwerin: Schwerin, Hauptstadt, südöstlich von Lübeck, an der Westseite des Schweriner Sees, hat ein großlser- zogliches, aus einer Insel des Sees gelegenes Schloß, eine schöne

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 136

1836 - Eisleben : Reichardt
136 li. Mitteleuropa. Hannover. Domkirche und 13,000 Einwohner. — Boitzenburg, kleine Stadt, östlich von Lauenburg, an der Elbe, treibt Handel und Schifffahrt. — Ludwigslust, Marktflecken und Residenz des Großherzogs, südlich von Schwerin, hat ein schönes Residenz- schloß nebst großem Park.— Par chini, Stadt, südöstlich von Schwerin, an der Elbe, hat einen Gesundbrunnen.— Güstrow, eine der gcwcrbsamsten Städte des Landes, nordöstlich von Par- chim, an einem Nebenflüsse der Warnow, hat ein großes Schloß, das jetzt zu einem Arbcitshause dienet. — Rostock, die größte Stadt Mecklenburgs, nördlich von Güstrow, an der schiffbaren, hier sehr breiten und tiefen Warnow, hat eine Universität, und lxeibt einen ansehnlichen Handel und Schifffahrt. 2 Meilen von Rostock, an der Mündung der Warnow in die Ostsee, liegt der Flecken Warnemünde, wo der Hafen Rostocks ist.— Dobe- ran, Marktflecken , westlich von Rostock, Ys Meile von der Ostsee, hat ein großherzogliches Schloß und ist wegen seiner Seebäder berühmt. Merkwürdig ist auch an dem Meere der sogenannte heilige Damm. — Wismar, Seestadt, nördlich von Schwe- rin, an einem Meerbusen der Ostsee, hat einen vortrefflichen Ha- sen und treibt einigen Handel und Schifffahrt. b) in dem Antheile des Großhcrzogs von Mcck- lenburg-Strelitzr Neustrelitz, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Güstrow, an einem See, regelmäßig, in Form eines achteckigen Sterns erbaut, mit dem schönen großherzoglichen Re» sidenzschloffe und 6000 Einwohner. — Neu branden bürg, Stadt, nordöstlich von Neustrelitz, unweit des Lollenser Sees, regelmäßig und in Form eines Zirkels erbaut, hat ein großher- zogliches Schloß, 31. Das Königreich Hannover. Dieses fast 700 Qmeilen große Land besteht aus zwei durch das Herzogthum Braunschweig getrennten Stücken, wovon das südliche weit kleiner, und vom Braunschweigischen, Preußischen und Kurhesstschen Ger biete umgeben ist, das größere nördliche Stück hinge- gen, welches in seinem Umfange auch das Großherzogr thum Oldenburg und die freie Stadt Bremen mit ih- rem Gebiete einschließt, gegen Norden an die Nordsee, die Herzogthümer Holstein und Lauenburg, das Gebiet von Hamburg und an Mecklenburg, von welchen Län, dern es die Elbe zum Theil scheidet, gegen Osten an Preußisches und Braunschweigisches Gebiet; gegen Sü» den an Braunschweigisches und Waldeckisches Gebiet (das Fürstenthum Pyrmont), an die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg und Preußisches Gebiet und gegen Westen an die Niederlande gränzt.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 141

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 141 Peene die beträchtlichsten stnd, empfängt die Ostsee den »Hauptstuß dieser Länder, die Oder, welche mit ihrem 100 Meilen langen schiffbaren Laufe ganz hieher gehört, dieselben von Südost gegen Nordwest durchfließt, hier vorzüglich auf der linken Seite die Schlesische Nei- ße, den Bober und die Lausitzer Neiße und auf der rechten Seite die Bartsch und die Warthe, den größten Nebenfluß derselben, welche vornehmlich durch die Netze verstärkt wird, empfängt, und vor ihrem Ausflusse in die Ostsee sich zu einem See, dem Damm- scher See und weiter gegen Norden zu dem großen Binnensee, das Stettiner Haff erweitert, welches sich in das große und kleine Haff theilt, und durch 3 Ausflüsse, die Divenow, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Der zweite Haupt- fluß ist die Elbe, welche aus dem Königreiche Sach- sen hieher gelangt, gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung dieselben durchläuft und deren Hauptnebenflüsse hier auf der linken Seite die Mulde und die Saale mit der Unstrut, der weißen Elster und der Do« de und auf der rechten Seile die schwarze Elster und die Havel (der Hauptnebenfiuß) mit der Spree sind. Nachdem die Elbe das Preußische Gebiet verlas- sen hat, geht sie in das Königreich Hannover. — Auch der westliche Theil dieser Länder hat 2 Hauplflüsse, näm- lich die Weser, welche zum Theil nur die Gränzen berührt und hernach in das Hannöverische Gebiet tritt und den Rhein, welcher nach seiner Aufnahme der Nahe in das Preußische gelangt, dasselbe gleichfalls in einer nordwestlichen Richtung durchfließt, daselbst die schönsten Gegenden Preußens bildet, auf der rechten Seite die Lahn, Ruhr und Lippe und auf der lin- ken Seite die Mosel (den Hauptnebenfiuß des Rheins im Preußischen) mit der Saar empfängt, und zuletzt in die Niederlande geht. Noch sind auch die Ems, zwischen der Weser und dem Rhein und die Roer, ein Nebenfluß der Maas, zu bemerken. Es giebt mehrere schiffbare Kanäle, als den Friedrich-Wilhelm- oder Müllroser Kanal zur Verbindung der Spree mit der Oder, den Finowkanal zur Verbindung der Ha- vel mit der Oder, den Pl au eschen Kanal zur Ver- bindung der Havel mit der Elbe und den Münster-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 145

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mi teleuropa. Provinz Pommern. 146 Festung, nördlich von Frankfurt, an bet Oder, welche hier die schiffbare Warthe aufnimmt. — Königsberg, Stadt, sü öst- lich von Schwedt, an einem kleinen Nebenflüsse der Oder, nüt einer sehenswürdigcn Kirche. — Landsberg, gewcrbsame Stadt, nordöstlich von Küstrin, an der Warthe, treibt ansehnlichen Han- del. — Züllichau, gewcrbsame Sradt, südöstlich von Frankfurt, hat bedeutende Tuchfabriken. — Krossen, gewerbsame Stadt, westlich von Züllichau, an der Oder, welche hier den Bober auf- nimmt. — Guben, gewerbsame Stadt, südwestlich von Krossen, an der Neiße, treibt Schifffahrt und Weinbau. — So rau, gc- wcrbsamc Stadt, südlich von Krossen und an der Schlesischen Gränze. — Kottbus, Stadt, südwestlich von Guben, mit an- sehnlichen Tuchfabriken und lebhaftem Handel, b) Die Provinz Pommern. Sie liegt längs der Ostsee, und gränzt gegen Nob- den an dieselbe; gegen Osten an Westpreußen, gegen Süden an Brandenburg und gegen Westen an Mecklen- burg, ist gleichfalls eben und hat nur auf der dazu ger hörigen Insel Rügen mehrere Bergketten. Der Boden ist größtenteils sandig; doch giebt es auch sehr frucht- bare Striche. Die Flüsse dieser Provinz gehen in dre Ostsee, darunter die Oder mir der Jhna, die Peene, die Rega und Persante die wichtigsten sind. Hier ist das große Stettiner Haff, in welches sich die Uecker und die Oder ergießen; und welches durch die 3 Ausflüsse, Di veno w, Swine und Peene mit der Ostsee in Verbindung steht. Unter den vielen Landseen sind der Neuwarpsche, der Dammsche See, die Madüe; der Drazigersee rc. die bedeutendsten. Längs der Küste trifft man mehrere Binnenseen, die, so wie das Stettiner Haff, mit der Ostsee Verbindung haben, worunter die Binnensee tief in die Nordwestküste eim dringt. Diese Provinz enthält 667 O.meilen mit 900,000 Einwohnern, fast lauter Evangelischen, und wird in 3 Regierungsbezirke eingetheilt. 1) der Regierungsbezirk Stettin, welcher den mitt- lern Theil begreift. Stettin, Hauptstadt der Provinz und Fe- stung, südlich vom Stettiner Haff, nordöstlich von Schwedt, an der Oder, mit einem königlichen Schlosse, vielen Fabriken, wich- tigem Scehandcl und 32,000 Einwohnern. — P a s e w a l k, Stadt, westlich von Stettin und nördlich von Prenzlau, an der schiff- baren Uech'er, treibt Handel. — 2snflenn, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Stettin, an der schiffbaren Peene, treibt See- handel. — Demmin, gewerbsame Stadt, westlich von Anklam und an der Mecklenburgischen Gränze, an der Peene, welche hie? 10

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 146

1836 - Eisleben : Reichardt
146 Ii- Mitteleuropa. Provinz Schlesien. die Tollense und Trebel mit sich vereinigt. — Swincmünde, Seestadt, nordwestlich von Anklam, auf der Insel Usedom, an der Mündung der Swine in die Ostsee, mit einem Hafen, See- bädern, Schifffahrt und Sechandel.— Wollin, Stadt, südöst- lich von Swincmünde, auf der Znsel Wollin, an der Divenow, treibt Schifffahrt.— Lrep tow, Neutreptow, Stadt, nord- östlich von Wollin, an der Rega, unweit ihrer Mündung in die Ostsee, wo ein Hafen ist, hat Schifffahrt und Seehandel. —- Stargard, gcwcrbsame Stadt, südöstlich von Stettin, an der schiffbaren Jhna. — Pyritz, Stadt, südwestlich von Stargard und südlich vom Madüe-See, in einer fruchtbaren Gegend, mit dem heiligen oder Ottobrunncn in der Nähe. 2) der Regierungsbezirk Stralsund oder N e u'- Vor - pommern, welcher den nordwestlichsten Theil begreift. — Stral- s,u n d, Hauptstadt, nordwestlich von Anklam, an einer Meer- enge, welche das Festland von der Insel Rügen scheidet, hat einen Hafen, Seehandcl, Seebäder und 17,000 Einwohner. — Barth, Stadt, westlich von Stralsund, an der von der Ostsee gebildeten Binnensee, hat einen Hafen und Seehandel. — Greifs- wald, Stadt, südöstlich von Stralsund, unweit der Ostsee, mit einem Salzwerk, einer Universität und Seehandcl.— Wolgast, Stadt, östlich von Greifswald, an der Peene, treibt Seehandel.—> Rügen, Ostsee-Insel, nur ii Stunde vom Fcstlande entfernt, von der eindringenden Ostsee in mehrere Halbinseln zerschnitten, sehr fruchtbar und wegen ihrer Naturschönheiten oft von Reisen- den besucht, mit dem Vorgebirge Arkona, dem nördlichsten Punkte Deutschlands, und der Stubbcnkammer, einer nach dem Meere zu vorspringenden senkrecht sich erhebenden Felsen- wand, deren höchste Spitze Friedrich-Wilhelmsstuhl heißt. Auf dieser Insel liegt das Schloß und der Flecken P u th u s, mit einer Scebade-Anstalt in der Nähe. 3) der Regierungsbezirk Köslin, welcher den östli- chen Theil Pommerns begreift. Darin: Köslin, gut gebaute Hauptstadt, nordöstlich von Treptow, unweit der Ostsee, hat über 6000 Einwohner. — Kolderg, Stadt und Festung, westlich von Köslin,, an der Mündung der Persante in die Ostsee, har ein Salzwerk, einen Hafen, See- und Soolbader und Sechan- del. — Rügenwalbe, Stadt, unweit der Mündung der Wip- per in die Ostsee, nordöstlich von Köslin, mit einem Hafen, einer Seebade-Anstalt, treibt Seehandcl. — Stolpe, gewerbsame Stadt, östlich von Rügcnwalde, an der schiffbaren Stolpe, wo besonders viele Bcrnsteinwaarcn verfertigt werden. c) Die Provinz Schlesien. Diese größte und wichtigste Provinz liegt zu' beiden Seiten der Oder, und gränzt im Nordwesten an Bran« denburg, im Nordosten an Posen, tm Osten an Polen, im Südosten an Krakau und Galizien, im Süden an das Oesterreichische Schlesien und an Mähren, und im

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 171

1836 - Eisleben : Reichardt
Preußen nebst Posen. 171 in die Ostsee laufen. Nach der Weichsel sind die be* deutendsten Flüsse: 1) die Memel, welche aus Ruß- land, wo sie Niemen heißt, hieher kommt, und sich vor ihrem Ausflusse in die zwei Hauptarme Ruß, den nördlichen und Gilge, den südlichen theilt, welche bei- de in das Kurische Haff sich münden; 2) der Preget, welcher bei Insterburg aus dem Zusammenflüsse der Inster und Angerap entsteht, die ansehnliche Alle mit sich vereinigt, und sich in das frische Haff ergießt; Z) die Passarge, welche gleichfalls dem frischen Haff zufließt und 4) die Warthe, der Hauptnebenfluß der Oder, nebst der ansehnlichen Netze, welche in der Provinz Brandenburg sich mit der Warthe vereinigt. Es giebt auch mehrere schiffbare Kanäle, wovon der große und kleine Friedrichsgraben, diememel mit dem Pregel und der Bromberger Kanal die Weichsel mit der Netze verbindet. Von der großen Menge der Landseen sind vorzüglich zu bemerken: der S p i r d i n g, der größte unter allen, der L ö w e n t i n und der Maur- oder Angerburgische See, sämmr, lich im südöstlichen Theile dieser Länder und durch Ab, flüsse und Kanäle mir einander in Verbindung stehend; der von der Drewenz durchflossene Dcewenz-See; der Geserich, westlich vom vorhergehenden; der Drau- sensee, östlich vom Weichselarme Nogat und der Gop, loser, aus welchem die Netze fließt. Diese Länder liegen im nördlichen Theile der nörd, lichen gemäßigten Zone und haben ein gemäßigtes Kli- ma, das jedoch in den Küstengegenden veränderlich und feucht, übrigens gesund ist. Die Hauptprodukte sind alle Hausthiere in Menge und vorzüglicher Art, viele Fische, Getreide nebst andern Erzeugnissen des Ackerbaus zur Ausfuhr, etwas Tabak, in einigen Ge, genden vieles Obst in den Niederungen, große Waldun- gen und aus dem Mineralreiche, das bei dem Mangel an Gebirgen arm ist, hauptsächlich etwas Eisen, Bernstein und viel Torf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 3 Mil- lionen, theils Deutsche, theils Polen und Litthauer, auch viele Juden. Die Mehrzahl bekennt sich zur evangeli- schen Kirche; aber auch die Zahl der Katholiken ist be- deutend. Der Ackerbau wird vorzüglich in den Marsch-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 172

1836 - Eisleben : Reichardt
172 Iii, Osteuropa. hegenden mit großer Sorgfalt betrieben, und mit dem« selben ist eine beträchtliche Viehzucht verbunden. Man zieht gute Pferde und vortreffliches Rindvieh; auch ge- winnt die Schafzucht immer mehr an Veredlung. Die Fischerei gewährt vielen Menschen Unterhalt. Dir In- dustrie ist von keiner großen Bedeutung, außer in den größern Städten, und in den Gegenden, welch- an die Deutschen Provinzen Brandenburg und Schlesien stoßen. Desto bedeutender ist der Handel, vornehmlich der See, Handel, welchen die Lage an der Ostsee sehr begünstigt. In wissenschaftlicher Hinsicht stehen die Bewohner mei- stens auf gleicher Stufe mit den Deutschen. Preußen ist ein Königreich und theilt sich in die zwei Provinzen Ost, und Westpreußen, und Posen ist ein Großherzogthum. Beide Länder gehören dem Köni, ge von Preußen, und machen mit den bei Deutschland beschriebenen Provinzen Brandenburg, Pommern, Schle, sien, Sachsen, Westphalen und der Rheinprovinz Einen Staat, den Preußischen aus, welcher zusammen über 6000 Q.meilen mit 131 Millionen Menschen enthält. 3) in Ostpreußen: aa) im Regierungsbezirke Königs- berg, welcher den westlichen größern Theil desselben begreift: Königsberg, Hauptstadt von Ostpreußen, nordwestlich von Wilna, unweit des Ausflusses des schiffbaren Pregcl in das fri- sche Haff, har ein königliches Schloß, eine Universität, viele Fabriken, bedeutenden Handel, 4300 Häuser und 65,000 Ein- wohner. — Memel, nördlichste Stadt Preußens, nordöstlich von Königsberg, am Eingänge des Kurifchen Haffs, von der Dange durchflossen, mit einem Hafen und lebhaftem Handel. —- Pillau, Stadt, südwestlich von Königsberg, aus einer Halbin- sel, an der Einfahrt ins frische Haff, hat eine Festung und einen Hafen, welcher der Seehafen für Königsberg ist, und treibt Seehandel. — Braunsberg, Stadt, südlich von Pillau, an der Passarge, welche u-nweit davon ins frische Haff sich ergießt.— Frauenburg, kleine Stadt, südwestlich von Braunsberg, an der Mündung der Bande in das frische Haff, enthält die Dom- kirche des Bisthums Ermcland und war eine Zeit lang der Wohnort des berühmten Astronomen Kopernikus. — Heilig e Linde, berühmtes Kloster, westlich vom Maursce, mit einer prächtigen Kirche, wohin jährlich viele Katholiken wallfahrten. bb) im Regierungsbezirke Gumbinnen, welcher den östli- chen Theil von Ostpreußen begreift: Gumbinnen, Hauptstadt, östlich von Königsberg, an der Piffa, ist regelmäßig gebaut und bat 6000 Einwohner. — Trakehnen, Dorf und königliches Hauptstutcnamt, wo viele Pferde gezogen werden, liegt östlich von Gumbinnen. — In sterburg, gewcrbsame Stadt, nord- westlich von Gumbinnen, am Zusammenflüsse der Angerap und

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 2

1890 - Leipzig : Reichardt
* $,2t6 fr intern- -aja Schulbuch/orschurig Braunsc.'v/eig Schulbuchbibiiothek In demselben Verlage ist erschienen: Nperts der Wellgeschichte fr hhere Lehranstalten. Achte Auflage, besorgt von Dr. Herrlich, Oberlehrer am Humboldts-Gymnasium in Berlin. 141 S. Geb. 1 M. Die Kpertschen Geschichtsbcher sind an hheren Brger- und Tchter-schulen, Realschulen, Realgymnasien, Gymnasien und Lyceen in Gebrauch. Nachweis der Einfhrungen: Anhalt. Ballenstedt a. H. Aayern. Wrzburg. Kansestdte. Hamburg. Lbeck. Kessen. Friedberg. Weckl.-Schwerln. Malchin. Parchim. Plan. Ribnitz. Rostock. Wittenburg. Meckl.-Strelitz. Friedland. Neubrandenburg. Neustrelitz. Hldenvnrg. Oldenburg. Greuen. 1. Ostpreuen. Jnsterburg. Knigsberg. 2. Brandenburc Berlin. Potsd 3. Pommern. 8. Hess.-Nassau. Stollberg. Inflam. Dillenburg. Werdau. Zwickau. Stralsund. Hanau. 4. Schlesien. Guhrau, Homburg. Kassel. Rinteln. Sachsen-Altenvurg. Altenburg. 5. Sachsen. Schlchtern. Sachsen Kosurg- Bitterfeld. Delitzsch. Sachsen. Hotya. Koburg. Eisleben. Erfurt. Auerbach i. V. Bautzen. Burgstdt. Callnberg. Chemnitz. Dresden (2). Frankenberg. Freiberg. Glauchau. Grimma. Sachsen-Meiningen Halle. Hildburghausen. Langensalza. Meiningen. Magdeburg. Mhlhausen. Naumburg. Pforta. Teutschenthal. Wohlmirstedt. Salzungen. Schwarzvurg-Sondershausen. Sondershausen. 6. Schl.-Holstein. Hainichen. lsa/othringen. Altona. Kamenz. Mnster. Kiel. Ploen. Schleswig. Koldltz. Ktschenbroda. sterreich. Leipzig (3). Lichtenstein. Tetschen. 7. Hannover. Lbau. Nurand. Bodenwerder. Meerane. Dorpat. Hameln. Meien. Mitau. Hannover. Nossen. Petersburg. Klausthal. Pirna. Reval. Lneburg. Plauen i. V. Riga. Osnabrck. Reichenbach i. V. Schweiz. Uelzen. Rochlitz. Winsen. Schneeberg. Bern. ?
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